SwissBankingǀFactuals Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor Juli 2013

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Transkript:

SwissBankingǀFactuals Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor Juli 2013

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 3 2 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor 4 2.1 Historische Entwicklung 4 2.2 Angekündigter Stellenabbau 5 2.3 Geographische Verteilung des Abbaus 7 2.4 Gründe für den Stellenabbau 8 2.5 Arbeitslosenrate im Bankensektor 9 3 Zusammenfassung 10

1 Einleitung Überprüfung der Geschäftsaktivitäten Analyse im Auftrag der SBVg und des AGV Banken mit dem Ziel, verlässliche Indikatoren für Beschäftigung im Bankensektor zu erhalten Kostenfolgen der verstärkten Regulierung, das Aufstreben neuer Finanzzentren, die strategische Neuausrichtung des Finanzplatzes Schweiz, die rasante Zunahme des globalen Finanzvermögens oder die andauernde Staatsschuldenkrise in Europa stellen grosse Herausforderungen an Bankinstitute in der Schweiz. Um langfristig weiterhin erfolgreich wirtschaften zu können, ist es für Banken unumgänglich, ihre Geschäftsaktivitäten im Lichte der raschen Entwicklungen laufend zu überprüfen. Dabei erforderliche Anpassungen haben auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. Der Bankensektor ist mit der Schweizer Wirtschaft eng verflochten. Sei es über die Wertschöpfung, die Beschäftigung oder die Finanzierung der öffentlichen Hand. Entwicklungen im Bankensektor wirken sich somit auf andere Branchen aus. So werden beispielsweise durch indirekte Effekte pro 100 Bankangestellte in anderen Branchen zusätzliche 115 Arbeitsplätze geschaffen. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Herausforderungen und den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen hat die Schweizerische Bankiervereinigung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband der Banken in der Schweiz eine externe Analyse zur Beschäftigung im Bankensektor in Auftrag gegeben. Ziel dieses Auftrags war es, verlässliche Fakten und Indikatoren zur kurzfristigen Entwicklung der Beschäftigung im Schweizer Bankensektor zu erhalten. Dazu wurde der öffentlich angekündigte Abbau von Stellen im Schweizer Bankensektor auf Basis von Medienberichten erfasst, addiert und konsolidiert ausgewiesen. Durch den Einbezug des angekündigten, aber noch nicht materialisierten Stellenabbaus weist die Analyse einen Zukunftsbezug auf, der aus den aktuell verfügbaren Statistiken nicht hervorgeht. Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013 3

2 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor Das Kapitel umfasst einen Rückblick über die vergangene Entwicklung im Schweizer Bankensektor. Danach wird basierend auf Erkenntnissen des Instituts für Wirtschaftsstudien Basel der angekündigte Stellenabbau analysiert und eine geographische Gliederung vorgenommen. In einem weiteren Schritt werden die Gründe für den Stellenabbau genannt und die Arbeitsmarktsituation im Bankensektor anhand der Arbeitslosenrate dargelegt. 2.1 Historische Entwicklung Per Ende 2012 105 166 Personen beschäftigt Schweizer Banken beschäftigten im Inland per Ende 2012 gemessen in Vollzeitäquivalenten 105 166 Personen. Der Personalbestand im Schweizer Bankensektor ist seit Beginn der Finanzkrise Ende 2008 leicht rückläufig. Insgesamt wurden im Schweizer Bankensektor seit 2008 4 956 Stellen oder 4,5 Prozent abgebaut, davon alleine 2 932 Stellen im letzten Jahr. Somit hat sich der bis anhin sehr moderate Rückgang der Beschäftigung 2012 beschleunigt. 2-1 Entwicklung des Personalbestands in der Schweiz In Vollzeitäquivalenten 120000 Ausländisch beherrschte Banken 100000 80000 Auf Börsen-, Effekten-, Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierte Institute 60000 40000 Banken mit besonderem Geschäftskreis / Andere Banken / Privatbanken / Genossenschaften / Sparkassen Kantonalbanken 20000 Grossbanken 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quelle: Schweizerische Nationalbank Der Rückgang der letzten vier Jahre war namentlich durch die Anpassung der Geschäftsausrichtung bei den Grossbanken getrieben, die 3 254 Vollzeitstellen abbauten. Die ausländisch beherrschten Banken bauten 1 762 Stellen und die Börsenbanken 853 Stellen ab. Im gleichen Zeitraum haben die Kantonalbanken, die Regionalbanken und Sparkassen sowie die Raiffeisenbanken 1 166 Stellen geschaffen. 4 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013

2.2 Angekündigter Stellenabbau Angekündigter Abbau von 5 000 Stellen In den Jahren 2011 und 2012 haben die Banken den Abbau von insgesamt rund 5 000 Arbeitsstellen öffentlich angekündigt. Bis Ende 2012 wurde etwa die Hälfte des angekündigten Abbaus umgesetzt (siehe Abbildung 2-2). 1 Der Stellenabbau ist also noch nicht abgeschlossen. Hinzu kommt, dass der tatsächliche Abbau im letzten Jahr höher war als öffentlich angekündigt. Daher ist mittelfristig von einem weiteren Rückgang der Beschäftigung im Schweizer Bankensektor auf gut 100 000 Beschäftigte auszugehen. Längerfristig dürfte sich die Beschäftigungsentwicklung leicht erholen. 2-2 Angekündigter Stellenabbau In Vollzeitäquivalenten 2500 2000 1500 1000 1659 2216 500 0 515 345 281 2011 2012 Nicht zuordenbar Bereits umgesetzte Ankündigungen Noch nicht umgesetzte Ankündigungen Anmerkung: Das Jahr bezieht sich auf das Datum, an welchem die Mitteilung gemacht wurde. Bereits umgesetzte Ankündigungen per Ende 2012. Quelle: Institut für Wirtschaftsstudien Basel 12 Prozent wird über natürliche Fluktuation abgebaut Grösste Ankündigungen bei den Grossbanken In 12 Prozent der untersuchten Ankündigungen wird der Stellenabbau zumindest teilweise über natürliche Fluktuation angestrebt. Die sogenannte natürliche Fluktuation, beispielsweise durch Pensionierungen, enthält die Nichtbesetzung frei gewordener Stellen. Bei den übrigen 88 Prozent wurden keine Angaben über die Art des Personalabbaus gemacht. Der grösste Teil des angekündigten Stellenabbaus erfolgt bei den Schweizer Grossbanken (3 400), gefolgt von den Auslandsbanken mit rund 900, den auf Börsen, Effekten-, Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierten Institute mit rund 460 Stellen (siehe Abbildung 2-3). Danach folgen die Banken mit besonderem Geschäftskreis mit 224 sowie die Kantonalbanken mit einem angekündigten Abbau von 37 Stellen. 1 Diese Zahlen entsprechen einer Bruttobetrachtung und berücksichtigen einen allfälligen Stellenaufbau folglich nicht. Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013 5

2-3 Stellenabbau nach Bankentyp In Vollzeitäquivalenten 3500 3400 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 2000 896 1400 214 459 682 224 205 137 37 254 5 1 2 3 87 4 5 32 1: Grossbanken 2: Auslandsbanken 3: Auf Börsen, Effekten-, Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierte Institute 4: Banken mit besonderem Geschäftskreis / Andere Banken / Privatbanken / Genossenschaften / Sparkassen 5: Kantonalbanken Bereits umgesetzte Ankündigungen Noch nicht umgesetzte Ankündigungen Anmerkung: Angekündigter Stellenabbau in den Jahren 2011 und 2012. Bereits umgesetzte Ankündigungen per Ende 2012. Quelle: Institut für Wirtschaftsstudien Basel auch prozentual zur Gesamtbeschäftigung Nach dem Anteil der in der jeweiligen Bankengruppe Beschäftigten liegen bei der angekündigten Stellenreduktion wiederum die Grossbanken an erster Stelle (7,8%) (siehe Abbildung 2-4). Damit bauen die Grossbanken im Zuge der Reduktion der Bankbilanzen anteilsmässig weiterhin überdurchschnittlich Stellen ab. Danach folgen die auf Börsen, Effekten- und Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierten Institute (4,8%) sowie die Auslandsbanken (4,7%). 2-4 Stellenabbau nach Bankentyp In % der Beschäftigung 9.0% 8.0% 7.0% 6.0% 5.0% 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% 7.8% 4.6% 3.2% 4.7% 4.8% 1.1% 3.6% 2.1% 2.7% 1.4% 0.9% 0.5% 0.2% 1: Grossbanken 2: Ausländisch beherrschte Banken 3: Auf Börsen, Effekten-, Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierte Institute 1 2 3 4 5 Bereits umgesetzte Ankündigungen Noch nicht umgesetzte Ankündigungen 4: Banken mit besonderem Geschäftskreis / Andere Banken / Privatbanken / Genossenschaften / Sparkassen 5: Kantonalbanken Anmerkung: Angekündigter Stellenabbau in den Jahren 2011 und 2012. Bereits umgesetzte Ankündigungen per Ende 2012. Quelle: Institut für Wirtschaftsstudien Basel 6 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013

2.3 Geographische Verteilung des Abbaus Jede dritte Stelle fällt durch Massenentlassung weg Kantone Zürich und Genf am stärksten belastet Kommt es beim Stellenabbau zu Massenentlassungen 2, müssen die entsprechenden Unternehmen diese dem kantonalen Arbeitsamt mitteilen. Insgesamt wurde im Schweizer Bankensektor bei Massenentlassungen in den Jahren 2011 und 2012 ein Rückgang von rund 1'600 Vollzeitstellen gemeldet. Somit fällt rund jede Dritte abgebaute Stelle im Zuge einer Massenentlassung weg. Erwartungsgemäss weisen diejenigen Kantone, in welchen der Bankensektor eine grosse Bedeutung hat, die grösste Anzahl von Massenentlassungen auf. So hat der Kanton Zürich mit 556 in 2011 bzw. 803 Stellen in 2012 am meisten Arbeitsplätze verloren. Es folgen Genf (272 bzw. 310), Basel-Stadt (51 bzw. 79), das Tessin (27 bzw. 21) und die Waadt (25 bzw. 20). 3 2-5 Gemeldete Massenentlassungen nach Kantonen Anmerkung: Meldungen für die Jahre 2011 und 2012. Quelle: Institut für Wirtschaftsstudien Basel Bis zu 3% der Stellen von Massenentlassungen betroffen In Genf und Zürich entsprechen die in den Jahren 2011 und 2012 von Massenentlassungen betroffenen Stellen gegen 3 Prozent (GE: 2,9% und ZH: 2,7%) der Beschäftigten aller Wirtschaftssektoren. Damit gingen in diesen Kantonen auch im Verhältnis zu den Beschäftigten im Bankensektor am meisten Stellen verloren. In Basel-Stadt waren rund 2 Prozent betroffen, während die Kantone Waadt und Tessin mit einem Anteil von weniger als einem Prozent nur unterdurchschnittlich betroffen waren. 2 Unter Massenentlassungen wird ein Personalabbau verstanden, der innert 30 Tagen eine von der Unternehmensgrösse abhängige Grösse übertrifft. Bei kleinen Unternehmen zwischen 20 und 100 Angestellten liegt die Schwelle bei 10 Entlassungen, bei mittleren Unternehmen zwischen 100 und 300 Angestellten bei 10% der Angestellten und bei Unternehmen mit mehr als 300 Angestellten bei 30 Entlassungen. 3 Es bleibt zu betonen, dass es sich hier um gemeldete Massenentlassungen handelt, d.h. zum Zeitpunkt der Ankündigung sind die Entlassungen allenfalls noch nicht durchgeführt. Wann die genau erfolgen, kann nicht eruiert werden. Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013 7

2.4 Gründe für den Stellenabbau Befragung nach Gründen des Stellenabbaus Häufigster genannter Grund: «Strategie und Kosten» Strukturelle Gründe wurden von einem Viertel genannt Im Rahmen der Studie wurde eine Auswahl von Instituten nach den Gründen für den geplanten Stellenabbau befragt. Die Gründe sind in Abbildung 2-6 ersichtlich. Es wurde nur die Häufigkeit der Nennung eines Grundes berücksichtigt. Rückschlüsse auf die Anzahl der betroffenen Stellen sind folglich nicht möglich. Der am häufigsten genannte Grund für die angekündigten Personalreduktionen war «Strategie und Kosten» (36%). Dies ist Ausdruck der veränderten Marktbedingungen und des entsprechenden Margen- und Kostendrucks. Ein weiterer wichtiger Grund sind Fusionen (32%). Darunter fallen auch Zusammenlegungen von Abteilungen im Rahmen von internen Reorganisationen. Strukturelle Gründe, welche regulierungsbedingte Anpassungen umfassen, werden für knapp einen Viertel der Personalabbaupläne genannt. In lediglich 9 Prozent der Fälle ist der Stellenabbau auf einen konjunkturell bedingten Wegfall von Geschäftsaktivitäten zurückzuführen. Fälle von Stellenabbau ohne eine Angabe von Gründen wurden nicht berücksichtigt. Diese machen allerdings die Mehrheit der Fälle aus. 2-6 Gründe für den Stellenabbau 9% 36% 23% 32% Konjunkturell Strukturell Fusionen Strategie und Kosten Anmerkung: 19 erhaltene Antworten in Zeitraum Januar-Februar 2013. Quelle: Institut für Wirtschaftsstudien Basel 8 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013

2.5 Arbeitslosenrate im Bankensektor Leicht tiefere Arbeitslosenrate als in der Gesamtwirtschaft Per April 2013 betrug die Arbeitslosenrate im Bankensektor 2,8 Prozent. Dies liegt leicht unter den Werten für die Gesamtwirtschaft (3,1%). Über die letzten Monate ist die Arbeitslosenrate im Bankensektor ungefähr gleich geblieben, während die Werte der Gesamtwirtschaft leicht zurückgingen. 2-7 Arbeitslosenrate Bankensektor und Gesamtwirtschaft 4.0% 3.0% 2.0% 1.0% 0.0% Dez 10 Feb 11 Apr 11 Jun 11 Aug 11 Okt 11 Dez 11 Feb 12 Apr 12 Jun 12 Aug 12 Okt 12 Dez 12 Feb 13 Apr 13 Banken Gesamt Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013 9

3 Zusammenfassung Abbau von 5 000 Stellen 2011 und 2012 wurde ein Stellenabbau im Schweizer Bankensektor in der Höhe von 5 000 Vollzeitäquivalenten bekanntgegeben. Davon entfallen auf die jeweiligen Bankengruppen die folgenden Werte: Grossbanken: 3 400 (7,8% der Beschäftigten) Auslandsbanken: rund 900 (4,7% der Beschäftigten) auf Börsen, Effekten-, Vermögensverwaltungsgeschäfte spezialisierte Institute: rund 460 (4,8% der Beschäftigten) Banken mit besonderem Geschäftskreis: 224 (1,4% der Beschäftigten) Kantonalbanken: 37 (0,2% der Beschäftigten) Etwa die Hälfte des 2011 und 2012 angekündigten Stellenabbaus war bereits per Ende 2012 umgesetzt. Trotz des teilweisen Vollzugs der geplanten Entlassungen hat sich die Arbeitslosenquote im Bankensektor nicht markant erhöht. Der Arbeitsmarkt hat die von Entlassungen betroffenen Mitarbeitenden absorbieren können. Kanton Zürich und Genf am stärksten betroffen Häufigster Grund: «Strategie und Kosten» Banken als bedeutende Arbeitgeber Die meisten Massenentlassungen wurden mit 556 im Jahr 2011 und 803 im Jahr 2012 im Kanton Zürich gemeldet. Es folgen Genf (272 bzw. 310), Basel-Stadt (51 bzw. 79), der Kanton Tessin (27 bzw. 21) und die Waadt (25 bzw. 20). Mit 36 Prozent der am häufigsten genannte Grund für die angekündigte Personalreduktion war «Strategie und Kosten», gefolgt von Fusionen (32%), worunter auch Zusammenlegungen von Abteilungen gehören. Strukturelle Gründe (inkl. «regulierungsbedingt») werden für knapp ein Viertel der Personalabbaupläne genannt, konjunkturelle in lediglich 9 Prozent der Fälle. Aus den Gründen zum angekündigten Stellenabbau lässt sich schliessen, dass der Margendruck und regulatorische Entwicklungen nicht ohne Folgen für den Schweizer Bankensektor bleiben. Es ist folglich mittelfristig von einer sinkenden Beschäftigung auszugehen, die sich längerfristig erholen dürfte, so dass der Bankensektor ein bedeutender Arbeitgeber in der Schweiz bleiben wird. 4 Dies ist auch für die Schweizer Gesamtwirtschaft von Bedeutung. 4 Vgl. Swissbanking (2012) «Die Bedeutung des Schweizer Bankensektors - Eine volkswirtschaftliche Betrachtung» 10 Beschäftigungsentwicklung im Bankensektor SBVg/AGV Banken Juli 2013

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